Neuigkeiten aus der PCOS-Forschung zu Fettstoffwechsel und Schwangerschaftskomplikationen

Neuigkeiten zum Polyzystischen Ovarialsyndrom gibt es derzeit einige. Denn es wird viel geforscht und publiziert. In meinem Blog greife ich die interessantesten Neuigkeiten, die zu meinem Beratungsumfeld passen auf und stelle es allen zur Verfügung.

Neues zur  Rolle des Fettstoffwechsels – Triglyzeride, freies Testosteron und Sexualhormonbindendes Globulin (SHBG)

Triglyzeride, unabhängig vom Ferriman Gallwey Score sind eine bestimmte Grösse des freien Testosteron Indexes bei Frauen mit PCOS. Sowohl Triglyceride als auch Testosteron und SHBG sind assoziiert mit Hyperandrogenismus. Die meist verbreitetste hormonelle Erkrankung bei Frauen, das PCOS, wird abhängig von der Literatur bei 5-20% aller Frauen im reproduktiven Alter festgestellt. Nicht alle Frauen haben alle Ausprägungen, wie Hirsutismus, Alopezia, Akne, Acanthosis nigricans, Übergewicht, Insulinresistenz oder Störungen des Fettstoffwechsels sowie Anovulation und Zyklusstörungen. Die Rotterdam Kriterien sind hilfreich zur Diagnosefindung, Blutuntersuchungen sowie Ultraschall der Eierstöcke erhärten die Differentialdiagnose entsprechend. Die Studie von Hesttiantoro et al. untersuchte 76 Frauen mit PCOS. Sie geht davon aus, dass Hyperandrogenismus zwar ein primäres Charakteristikum darstellt, dies aber nicht zwingend bei jeder betroffenen Frau auftreten muss. Als gesichert gilt, dass beim entsprechenden Phänotyp mit Hyperandrogenismus sowohl der metabolische als auch der hormonelle Stoffwechsel in Mitleidenschaft gezogen sind.

Hestiantoro, A. et al. Triglycerides, independent of Ferriman Gallwey Score, is a main determinant of free testosterone index in PCOS, F1000Research, 8 : 94, (2019)Doi: http://dx.doi.org/10.12688/f1000research.16815.1

Neues zu Schwangerschaftskomplikationen und die Rolle des Metformins

Frauen mit PCOS haben ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. Die Rolle des Metformins wurde in diesem Zusammenhang untersucht. Lowik et al. analysierten zwei placebokontrollierte, randomisierte Studien, um eine dritte zu starten. Folgende Punkte sollten in der Studie abgedeckt werden: Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes, Prä-Eklampsie sowie Schwangerschaftsinduziertem Bluthochdruck. Insgesamt waren 487 Frauen in der Studie.

Løvvik et al.  konnten in ihrer dritten Studie PregMet2 bestätigen, dass die Gruppe mit Metformin signifikant weniger Abbrüche und Frühgeburten verzeichnete als die Placebo-Gruppe. Und zwar bei Schwangeren vom späten ersten Trimester bis zur Geburt. Allerdings konnte nicht festgestellt werden, dass Metformin davor schützt, dass die betroffenen Frauen keinen Schwangerschaftsdiabetes bekamen. Bei 5% der in die Studie eingeschlossenen Frauen unter Metformin kam es zu einem vorzeitigen Ende der Schwangerschaft (Abbruch, Frühgeburt). Hingegen kam es bei der Placebo-Gruppe in 10% der Frauen zu einem frühen Ende der Schwangerschaft.

Løvvik, T. et al. Use of metformin to treat pregnant women with polycystic ovary syndrome (PregMet2): a randomised, double-blind, placebo-controlled trial, The Lancet Diabetes and Endocrinology, 7.4 : 256-266, (2019)

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