PCOS

PCOS – polyzystisches Ovarialsyndrom,

„Eine Krankheit, die prädestiniert ist sowohl hohen Blutdruck zu erzeugen und Diabetes zu entwickeln, ist als Krankheit gar nicht anerkannt, sondern wird als Syndrom bezeichnet. PCOS, das Polyzystische Ovarialsyndrom. PCOS, eine multifaktorielle Erkrankung mit unbekannter Ursache und hohen Anteilen an metabolischen und endokrinologischen Stoffwechselstörungen wird bei 12% aller Frauen im gebärfähigen Alter diagnostiziert – mit einer Grauzone von vermutlich über 20%.

In 50% aller Fälle spielt Übergewicht/Adipositas eine Rolle. Keiner weiß allerdings, feuert Übergewicht PCOS an oder führt PCOS zu Gewichtsproblemen. Letzteres würde fast dagegen sprechen, da es auch schlanke PCOS-Frauen gibt. Wäre da nicht zusätzlich die Unschärfe, die durch Essstörungen ins Spiel gebracht wird. Essstörungen, die alle Facetten von Anorexie bis Binge-Eating umfassen. Oder ist es die Gabe von oralen Kontraceptiva (Anti-Baby-Pille)? Sind es familiäre, genetische Vorbelastungen oder ist der Lebensstil von Müttern und ihren Töchtern schuld? Auch stellt sich die Frage, welcher „Schalter“ im Regelwerk des Organismus als erster umgelegt wird und der Erkrankung das Startsignal gibt.

Geforscht wird in vielen Richtungen, bisher ist nichts falsch, nichts richtig, nichts Greifbares daraus hervorgegangen. Die Frauen sind nach wie vor unverstanden, alleingelassen, stigmatisiert, wenn sie körperlich durch ihre Fettmassen und Körperbehaarung oder Kopf-Haarverlust gezeichnet sind. Erkranken sie an hohem Blutdruck, Diabetes oder Krebs wird noch allzu oft der ungesunde Lebenswandel als Ursache genannt. Und das hilft leider überhaupt nicht weiter.“

Dr. Marion Eckert-Krause, 2018