Diagnose – Differentialdiagnose – PCOS

Zeigt sich im Rahmen der Diagnose bei Patientinnen ein Zuviel an männlichen Hormonen (Hyperandrogenämie), dann muss es sich nicht zwingend um das PCO-Syndrom handeln. Denn auf Hormonstörungen zurückzuführende Zyklusstörungen können einige andere Ursachen haben.

Hinter hormonellen Störungen kann beispielsweise Folgendes stecken

  1. Erkrankungen der Schilddrüse
  2. Hyperprolaktinämie
  3. Congenitale adrenale Hyperplasie
  4. Cushing-Syndrom
  5. Androgen produzierende Tumore

Eine klinische Untersuchung, Anamnese und die körperliche Untersuchung zeigen meist deutlich, um welchen Fall es sich bei der Symptomatik handelt. Scheidet alles aus, kann es sich dann um PCOS handeln. So jedenfalls die derzeitige Lage bei der Diagnosefindung.

Differentialdiagnose PCOS

PCOS wird als Differentialdiagnose (Ausschlussdiagnose) gestellt. Wenn alles unter den Punkten1-5- nicht zutrifft, kann es also PCOS sein. Die Ursache von PCOS ist bisher unbekannt. Lediglich Theorien zur Entstehung werden in der Fachwelt diskutiert: Steroide und Funktionsstörungen

Steroide

Man vermutet beispielsweise Defekte in der ovariellen oder adrenalen Steroidsynthese. Steroide/Steroidhormone bestehen aus Steran, ein chemischer Baustein, der  ihnen den Namen gibt. 

Sehr vereinfacht dargestellt passiert mit dem Steran folgendes: Steran macht Cholesterin. Cholesterin ist ein Zwischenprodukt und wichtig für die Herstellung von Hormonen, die den Wasser- und Salzhaushalt (Aldosteron) aufrechterhalten. Zusätzlich ist es auch verantwortlich für die Herstellung männlicher Geschlechtshormone (Androgene) sowie für die Gestagene, Östrogene (weibliche Hormone) und das Cortison, ein Glucocorticoid. Gallensäuren im Verdauungsprozess und Cholesterin als Baumaterial für Zellmembranen gehören auch unter die Steroide.

Funktionale Störungen

Bei funktionalen Störungen der hypothalamisch-hypophysären Achse  – einer weiteren Theorie -können sich übrigens Fettstoffwechselstörungen und Insulinresistenz entwickeln – bekannte Risikofaktoren bei PCOS, die aber nicht zwingend gemeinsam auftreten.

 

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